Assembler am Großrechner – meine Erfahrung

von am Dienstag, 3 Februar 2015
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Als ich zwischen 2005 und 2008 die Ausbildung zum Fachinformatiker durchlief, war mir die Bedeutung und Wichtigkeit des Großrechners der DATEV noch nicht bewusst. Der große „Host“ wurde zwar immer wieder in den Einführungstagen erwähnt, aber richtige praktische Erfahrungen sammelten ich und meine Azubi-Kollegen zunächst nicht.

Florian AndrewsIn der Berufsschule wurde der Großrechnerbereich in der Lehre völlig außen vor gelassen. Auch wurde uns beigebracht, dass die Programmiersprache Assembler als veraltet gilt und heutzutage nur noch von Entwicklern gebraucht wird, die auch nicht abgeneigt sind, einen Lötkolben zu benutzen.

Allerdings hat mich das systemnahe Programmieren schon immer fasziniert und so hegte ich den Wunsch, während meiner Ausbildung einen praktischen Einblick in die Assembler-Entwicklung zu gewinnen.

So kam es, dass ich mich ab dem 2.Lehrjahr ein Jahr lang auf meinen ersten Einsatz im z/OS Bereich schulen ließ. Über eine Schulungsreihe erlernte ich das wichtigste Handwerkszeug rund um die Host Entwicklung. Ich erlangte einen Einblick in verschiedenste Programmiersprachen, wie z.B. C, COBOL oder auch Assembler.

Bei meinen ersten Abteilungseinsatz fühlte ich mich zwar in der Assembler-Programmierung noch recht unsicher, aber dank der tatkräftigen Unterstützung meiner erfahrenen Kollegen konnte ich so manchen Schock überwinden. Auch heute noch kommt es nicht selten vor, dass ich Programme editiere, die weit vor meiner Geburt begonnen wurden. Dies gibt mir immer noch ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Doch Assembler Entwicklung bedeutet mehr als nur „Bit für Bit“ hin und herzuschieben. Für mein Abschlussprojekt entwickelte ich eine Web Browser Anwendung, die Daten aus einem Assembler Programm ausgewertet und in einer HTML Webseite anzeigt. So konnte ich das Moderne mit dem Bewährten vereinen.

Nun bin ich schon seit knapp 7 Jahren im Großrechnerbereich tätig. Immer noch gehört neben Assembler Entwicklung, die Web Programmierung zu meinem täglichen Aufgabengebiet.

Die z/Talents bieten mir nicht nur einen Erfahrungsaustausch, sondern geben mir auch Einblicke in weitere Themengebiete, mit denen ich im alltäglichen Arbeitsleben sonst nicht in Berührung komme. Hierzu zählen z.B. die Möglichkeit Linux auf einem Großrechner System zu betreiben oder die Einblicke in unterschiedliche Zugriffsmethoden auf das z/OS Dateisystem.

Und übrigens: Einen Lötkolben habe ich bis jetzt noch nicht gesehen 😉

Über den Autor
Florian Andrews ist 26 Jahre und ausgelernter Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. In seiner Freizeit geht er gerne zum Fußball oder läuft einige Runden im Wald.

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