Die Digitalisierung ermöglicht es immer mehr Menschen einen Teil Ihrer Arbeit von Zuhause aus zu erledigen. Gut vier Stunden pro Woche wird dieses Angebot von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durchschnittlich genutzt.
Das bringt natürlich einige Vorteile mit sich: Man spart Benzinkosten, schont die Umwelt oder kann etwas länger schlafen. Doch in vielen Unternehmen wird es nicht gerne gesehen, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht auf Ihrem Arbeitsplatz anzutreffen sind – aber warum eigentlich?
In den meisten Unternehmen ist die so genannte Präsenzkultur noch vorherrschend. Das heißt, wer nicht da ist, arbeitet auch nicht. Dass das Trugschluss ist, können sicherlich viele Kolleginnen und Kollegen, die bereits einmal von Zuhause aus gearbeitet haben bestätigen. Auch Studien belegen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zeit im Homeoffice mitunter effizienter nutzen als im Büro. Dazu liegt zum einen daran, dass sie während ihrer Arbeit nicht von Kollegen unterbrochen werden. Zum anderen können sich viele Menschen im häuslichen Umfeld einfach besser konzentrieren und haben kreativere Ideen.
Homeoffice oder Home“Office“
Warum aber gehen Arbeitgeber noch so häufig davon aus, dass man im Wort Homeoffice das Wort Office lieber nur in Anführungszeichen schreiben sollte? Möglicherweise auch deshalb, weil die technische Ausstattung am Arbeitsplatz in der Firma besser ist als Daheim. Doch auch das ist nicht überall der Fall: Laptop, Tablet, Smartphone und Co. machen aus vielen Wohnzimmern bereits heute vollwertige Arbeitsplätze. Das eigentliche Problem muss also anderswo zu finden sein.
Nicht nur Mitarbeiter die regelmäßig Homeoffice machen stehen unter Generalverdacht weniger zu arbeiten als diejenigen, die täglich in der Firma sind. Auch Teilzeitkräfte haben oft damit zu kämpfen. Gerade in den Chef-Etagen zeichnet sich ein deutliches Bild: nur elf Prozent der Führungskräfte arbeitet in Teilzeit, obwohl viele Unternehmen die Möglichkeiten dazu bieten.
Vertrauen ist gut. Punkt!
Vielleicht ist es ein kulturelles Thema. Vielleicht hat es auch etwas mit Vertrauen zu tun. Denn attraktiv sind die Modelle für flexibles Arbeiten allemal. Sie bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Freiräume, damit sie Arbeit und Privatleben besser unter einen Hut bekommen können. Wo und wann die Arbeit erledigt wird, sollte nicht so wichtig sein, wie das Ergebnis, das am Ende herauskommt. Wenn das für alle Beteiligten stimmt, läuft der Laden. Und Arbeitgeber können sich nicht nur an den positiven Ergebnissen, sondern auch über glückliche Beschäftigte freuen.
Damit Modelle, wie flexibles Arbeiten, auch in der Chefetage zur Normalität werden, braucht es manchmal mutige Vorreiter, die den ersten Schritt wagen. So wie Stefan Bergner. Er ist Abteilungsleiter im Produktionsbereich bei DATEV in – halten Sie sich fest – Teilzeit. Wie er das hinbekommt und warum ihn DATEV dabei unterstützt, sehen Sie im Video.