Praktische Masterarbeit – Eine gute Idee?

von am Donnerstag, 3 Dezember 2020
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Nach rund eineinhalb Jahren Studium der Public Relations und Unternehmenskommunikation an der Hochschule Ansbach war ich im März auf der Zielgeraden Richtung Masterabschluss angelangt. Ein Punkt fehlte aber noch auf meiner To-do-Liste, um endgültig ein Haken hinter das Kapitel Studium zu setzen – die Masterarbeit. Ein paar Fragen bereiteten mir allerdings schon eine ganze Weile vorher Kopfzerbrechen: Über welches Thema schreibe ich? Welche Herausforderungen erwarten mich? Und wie schreibe ich meine Abschlussarbeit überhaupt – in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen oder ohne?

Wenn ihr an Masterarbeiten denkt, habt ihr dann auch graue Theorie und unzählige Wälzer im Kopf? Kann sein. Muss aber nicht! Mein Wunsch war es, eine weniger theoretische und dafür praxisbezogene Abschlussarbeit zu schreiben. Deshalb ist mir eine Entscheidung ziemlich leichtgefallen: Ich wollte meine Masterarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen schreiben, und zwar mit DATEV. Denn ich arbeite bereits seit einigen Jahren als Werkstudentin in der Pressestelle der Genossenschaft. Nachdem mein Chef einer Zusammenarbeit direkt zustimmte, musste ich noch die vermutlich größte Hürde zu nehmen: Welches Thema wähl‘ ich denn bloß? Nach einem Gespräch mit meinem Betreuer bei einer großen Tasse Kaffee war aber auch diese Schwierigkeit überwunden. Influencer Kommunikation im B2B-Bereich sollte der Untersuchungsgegenstand meiner Abschlussarbeit sein. Nach einigen Recherchen stellte ich meinem Professor das Thema sowie die Fragestellung meiner Masterarbeit vor und bekam das „Go“ für die Anmeldung.

Die Uhr tickt…

Und dann ging’s an die Arbeit. Denn auch wenn sechs Monate nach viel Zeit klingen, ab der Anmeldung läuft die Uhr – und sie tickt sehr laut. Um nicht den Überblick zu verlieren, habe ich mir zunächst einen detaillierten Zeitplan ausgearbeitet. So konnte ich Schritt für Schritt die einzelnen To-do-Punkte auf meiner Liste abhaken. Im Übrigen ein super Ansporn, wenn einem zwischendrin mal die Motivation flöten geht. Hundertprozentig hingehauen hat mein Zeitplan natürlich nicht. Ab und zu musste ich mal etwas Abstand zur Masterarbeit gewinnen und dafür an anderen Tagen etwas mehr ranklotzen. Also lautet mein Tipp: plant ruhig ein paar Verschnauf- oder Denkpausen ein.
Mit am meisten Magenschmerzen bereitete mir im Vorfeld der Gedanke, keine Experten zu finden, die bereit sind, mit mir über ihre Erfahrungen zu sprechen. Ich konnte mich noch gut an meine Bachelorarbeit erinnern und wusste, dass sich so mancher Sachkundige nur durch viel Beharrlichkeit zu einem Interview überreden lässt. Diese Sorge war diesmal allerdings unbegründet und glücklicherweise erklärte sich eine Handvoll Experten direkt bereit, mir Rede und Antwort zu stehen.
Wenn ihr eure Abschlussarbeit im Unternehmen schreiben wollt, solltet ihr euch bewusst sein, dass ihr in gewisser Weise zwischen den Stühlen sitzt. Auf der einen Seite ist euer Professor, dessen Anforderungen ihr gerecht werden müsst, um gut benotet zu werden. Auf der anderen Seite ist euer Betreuer im Unternehmen, der seine eigenen Erwartungen an euch und eurer Arbeit hat. Um Unstimmigkeiten von vornherein auszuräumen, kann ich euch empfehlen, euch vor dem Beginn mit beiden Betreuern zu treffen und auch während der Bearbeitungszeit immer wieder beide Seiten über den Stand der Dinge zu informieren. Bei mir verlief die Zusammenarbeit dadurch problemlos.
Ich habe während dem Verfassen meiner Masterarbeit durchweg positive Erfahrungen gesammelt. Sowohl mein Professor als auch mein Betreuer bei DATEV standen mir stets mit Rat und Tat zur Seite. Daher würde ich mich immer wieder für eine Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen entscheiden. Und die Aussicht darauf, dass meine Masterarbeit nicht nur in der Unibibliothek „verstaubt“, hat mir während des Schreibens – wenn mal nötig – einen kleinen Motivationsschub verpasst. 😉

 

Unsere Gastautorin: Ann-Kristin Schwab