Eine Mitarbeiterstory von Yulia

Ich als nicht Muttersprachlerin

von am Mittwoch, 10 August 2022
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Im Rahmen unserer Beitrags-Reihe „Mitarbeiterstorys“ berichten uns Kolleg:innen über ihre Jobrollen bei DATEV, wie sie zu ihren jetzigen Tätigkeitsfeld kamen und wie sie DATEV als Arbeitgeber erleben.
Hier berichtet Yulia:

Ich würde gerne mit einer kleinen Anekdote starten: In meinem Studium habe ich genau zwei bewusste Entscheidungen bzgl. Wahlfächern getroffen, die ihrerseits auf genau zwei Annahmen basierten: Die erste (damals war ich noch in Russland) – dass ich nie im Leben Deutsch brauchen werde. Die zweite (bereits in Deutschland, im Masterstudium) – dass ich nie deutsches Steuerrecht brauchen werde. Tja, so spielt das Leben. Darf ich mich vorstellen? Product Ownerin bei DATEV, Steuern.

Frisch nach dem Studium, in dem ich zwei Jahre lang wunderbar mit Englisch und Russisch ausgekommen bin, bin ich im Jahr 2011 zu DATEV Steuern gekommen und da war sie: Die Sprache, die ich nie brauchen werde :).  DATEV ist nun mal ein deutschsprachiges Unternehmen und die Alltagssprache ist Deutsch. Schlimm? Nein, sehr bereichernd und sehr hilfreich, um die Sprache des Landes zu lernen, in dem man lebt. Warum hilfreich? Weil die Atmosphäre im Team, sehr ungezwungene Zusammenarbeit, Wertschätzung für mein Wissen und Ideen eine unheimlich gute, sichere Basis geschaffen haben aus der Komfortzone rauszugehen, (Sprach-)Fehler zu machen und einfach zu reden. Das ist wiederum der schnellste und erfolgreichste Weg die Sprache zu lernen.

Aktuell – als Product Ownerin mit Herz für Architektur – treibe ich die Entwicklung der neuen Generation der Steuersoftware voran, indem ich unser wichtigstes Werkzeug – die domänenspezifischen Sprachen (DSLs) – konzeptionell, architektonisch und ab und zu handwerklich (juhu!) entwickle. Neben sehr technischen Diskussionen zu den projektbezogenen Themen, gehört auch stark stakeholderorientierte – an den jeweiligen Gesprächspartner:innen angepasste – Kommunikation zu meinem Alltag. Mittlerweile habe ich ein Niveau erreicht, wo ich das gut kann.

Ja, ich mache immer noch Sprachfehler und ja, man hört mir an, dass ich keine Muttersprachlerin bin. Und das ist ok so: Für mein Team und Chefs, aber vor allem für mich. Mit DATEV habe ich eine Umgebung, wo ich mich traue. Ich traue mich auf Konferenzen aufzutreten: Über mein aktuelles Thema DSL aus Architektursicht habe ich auf der OOP-Konferenz 2021 zusammen mit Markus Völter berichtet. Das war mein allererster Talk. Eine richtig coole Erfahrung: Von der kreativen Vorbereitungsphase über den Adrenalinkick beim Vortrag selbst bis zu dem tollen Feedback und sehr guten Fragen, die wir bekommen haben.  Ich traue mich Bewerbungsgespräche zu leiten. Es war ein recht anstrengender Weg, vor allem weil es sehr wenige Leute auf dem Arbeitsmarkt gibt, die notwendigen Qualifikationen und das erforderliche Mindset mitbringen. Aber wir haben ein richtig gutes Team aufbauen können! Ich bin ein Fan von jedem einzelnen und von uns als Team.

Als nicht Muttersprachlerin, als Frau in Softwareentwicklung, als Mutter und als ein Mensch, der sich gerne Herausforderungen stellt und mit ihnen wächst, bin ich sehr stolz ein Teil von DATEV zu sein und umgekehrt DATEV an meiner Seite im Leben zu haben.

 

Unsere Gastautorin Yulia Komarov:

…. ist tätig im Geschäftsfeld: Steuern, Wissen und Beratung