Global Day of Coderetreat 2018

Der frühe Vogel lernt den Code

von am Freitag, 30 November 2018
Diesen Beitrag teilen:
1 Kommentar

Als am Samstag, 17. November, morgens um 07:30 Uhr mein Wecker klingelte, habe ich mich schon gefragt, warum ich mir das antue… Die Rede ist vom Global Day of Code Retreat (GDCR) bei DATEV. Das frühe Aufstehen an einem Samstag geht einem natürlich erst einmal gegen den Strich. Als ich aber vor Ort mit Kaffee und Mini-Plunder ausgestattet beim Frühstück saß, war meine Morgenmuffligkeit vergessen. Die Stimmung war super und es macht einfach jedes Mal wieder Spaß.

GDC – Was?

Der GDCR ist eine Lern- und Übungsveranstaltung, bei der man in fünf Sessions jeweils im Pair Conway’s Game of Life programmiert. Ich würde es mit Knobeln vergleichen: man probiert verschiedene Wege aus, mit manchen kommt man besser voran, mit anderen schlechter. Dadurch, dass die Sessions nur 45 Minuten dauern und man immer wieder andere Partner hat, wird das Ganze auch nicht langweilig.

Das alles trifft auf jeden Code Retreat zu, eine Besonderheit am GDCR ist, dass auch Externe teilnehmen können. Dadurch ergibt sich eine noch buntere Mischung an Teilnehmern und es bietet sich die Gelegenheit, sich mit Leuten aus anderen Firmen auszutauschen. Und ganz persönlich kam für mich noch dazu, dass ich dadurch meinen Freund mitnehmen und ihm so auch mal meinen Arbeitsplatz zeigen konnte.

Learning by Pairing

Ein weiterer Grund teilzunehmen, war für mich vor allem bei meinen ersten Code Retreats, dass ich testgetriebene Entwicklung (TDD) besser verstehen und üben wollte. In der Uni wurde das Thema nicht behandelt und als mir zum ersten Mal ein Code Retreat von einem Kollegen empfohlen wurde, habe ich die Chance genutzt, teilzunehmen. Auch abgesehen vom TDD kann man einiges lernen. Es wird allerdings nicht gezielt Stoff vermittelt. Das Motto ist mehr Learning by Doing und durch das Pair Programming habe ich immer wieder etwas Neues mitnehmen können, beispielsweise einen neuen Shortcut oder eine neue IDE Funktion, eine neue Herangehensweise oder einen neuen Denkansatz. Außerdem kann man die Sessions auch nutzen, um einen Einblick in andere Programmiersprachen zu erhalten. So hatte ich dieses Jahr die Gelegenheit zum ersten Mal Haskell auszuprobieren und war positiv überrascht, dass ich hier mit dem Uniwissen über funktionale Programmierung doch soweit zurechtgekommen bin.

Durch Einschränkungen weiterkommen

Bei den Sessions gibt es außerdem immer verschiedene Constraints, die berücksichtigt werden müssen, wie die Mute-Session, bei der man nicht reden darf. Das ermutigt einen, neue Herangehensweisen zu finden und macht auf verschiedene Aspekte aufmerksam. Bei der Mute-Session hat man zum Beispiel gemerkt, wie wichtig gute Benennung im Code ist, um den Code auch ohne Erklärung nachvollziehen zu können.

„Es macht Spaß, das Lernen ergibt sich dabei von selbst“

Fürs Studium habe ich zwar nicht direkt etwas gelernt, aber dafür gibt es an der Uni genug Vorlesungen, Übungen, Tutorien, … Stattdessen habe ich immer wieder hier und da ein Stückchen mitgenommen, das mir hilft, mich zu verbessern. Speziell für TDD habe ich, denke ich, über die Code Retreats hinweg einiges gelernt und versuche hier Denkanstöße in der Praxis umzusetzen. Und wie gesagt, für mich am wichtigsten: es macht Spaß, das Lernen ergibt sich dabei von selbst.

Jedem, der Spaß daran hat, zusammen mit anderen spielerisch am Programmieren zu experimentieren und auch Neues auszuprobieren, kann ich den GDCR also nur empfehlen. Schaut doch nächstes Jahr mal vorbei!

Über die Autorin:

Tanja Gallmann ist seit 2016 neben ihrem Studium der Wirtschaftsinformatik als Werkstudentin bei DATEV tätig. In ihrer Freizeit zeichnet sie gerne und trifft sich mit Freunden zum Kino, Kaffee, und Kochen.