kununu übergibt Arbeitgeberbewertungen von DATEV an XING

von am Donnerstag, 10 Januar 2013
Diesen Beitrag teilen:
0 Kommentare

Mit einer großangelegten Medienkampagne verkündete das Karrierenetzwerk XING am Dienstag die Übernahme des Arbeitgeberbewertungsportals kununu. Die Szene horcht auf und bewertet die strategischen Überlegungen von XING zum Ausbau seiner Marktposition.

XING kununu PartnerschaftAuch in den sozialen Medien vernimmt man ein geteiltes Echo. So attestiert KarriereSPIEGEL auf Facebook dem Zusammenschluss wenige Erfolgsaussichten, da sich kununu trotz guter Platzierung im Markt nur langsam entwickelt und viele große Firmen nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Bewertungen vorweisen können. In teilweise recht emotionalen Diskussionen werden derweil auf Facebook allerlei Vermutung und Behauptungen aufgestellt, die von Bewertenden als „frustrierte Giftzwerge mit viel Tagesfreizeit“ sprechen, oder dass man (bzw. in diesem Fall „Frau“) konkrete Beweise für gefälschte positive Arbeitgeberbewertungen habe.

Auch DATEV ist bei kununu aktiv vertreten. Über die in Summe betrachtet sehr gute Bewertung der DATEV hinausgehend, pflegen wir auch ein kostenpflichtiges Arbeitgeberprofil.

Warum tun wir das?
Das soziale Web zeichnet sich dadurch aus, dass heutzutage jeder als Autor im Internet fachliche Inhalte und persönliche Meinungen veröffentlichen kann. Umgekehrt können über Funktionen wie „Gefällt mir“, „Teilen“ oder „Kommentieren“ diese Meinungen beliebig weiterverteilt bzw. abgeschwächt oder verstärkt werden.

Eine große Firma wie DATEV, bei der über 7.000 Menschen zusammenarbeiten, erzeugt täglich nach außen wie innen Reaktionen. Bei jedem Mitarbeiter, der z.B. seine Führungskraft in einer Weise erlebt, die ihm entweder besonders gut oder überhaupt nicht gefällt, entstehen Emotionen und es formt sich bei Wiederholung ein zunehmend gefestigter Eindruck. Das ist die Keimzelle des Arbeitgeberimages.

Insbesondere bei Nichterfüllung der Versprechen, die wir im Rahmen unserer Personalmarketing-Aktivitäten gegenüber zukünftigen Mitarbeitern abgegeben haben, drängt es Mitarbeiter dazu, ihre Meinung zu äußern. Gleiches gilt bei überraschender Begeisterung. Ein Arbeitgeberbewertungsportal kann hier ein geordneter Kanal sein, um sich entsprechend Gehör zu verschaffen (negativ wie positiv).

Für uns Arbeitgebermarkenverantwortliche ist die Bündelung solcher Feedbacks eine Chance, diese systematisch wahrzunehmen und als Gradmesser für Entwicklungen im Unternehmen herzunehmen. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass weit über 1.000 Benachrichtigungs-E-Mails bei jeder neuen Bewertung unserer DATEV auf kununu versandt werden, dann ist diese Meinungsäußerung zudem sehr aufmerksamkeitsstark.

Und mal ehrlich: Negative Bewertungen sind ja nicht per se unwahr oder stets reine Trotzreaktionen. Zumindest sind in diesem Einzelfall bei unserem arbeitgebermarkenkonformen Verhalten an einer Stelle Erwartungen auseinandergelaufen. Eine willkommene Möglichkeit, sich das Thema selbstkritisch anzuschauen.

Beim Thema „selbstkritisch“: Viele Bewertungsportale kämpfen zwischenzeitlich um ihren Ruf, weil es spezialisierte Dienstleister gibt, bei denen positive Bewertungen gekauft werden können. Meiner Meinung nach schaden sich Firmen selbst, die auf diese Weise versuchen Missstände zu vertuschen: Wenn ein Bewerber aufgrund falscher Versprechen einen Job antritt, dann wird er diesen Arbeitgeber sehr schnell wieder verlassen und das Unternehmen steht am Anfang und sucht wieder neue Mitarbeiter. Ein wirtschaftlich höchst fragwürdiger Effekt.

Es bleibt festzuhalten:
DATEV ist nicht nur „werbend“ auf kununu vertreten, sondern bittet auch jeden, der in der Rolle Bewerber, Mitarbeiter oder Azubi mit uns Kontakt hat, eine ehrliche und differenzierte Bewertung vorzunehmen.

Ähnliche Beiträge

Hier schreibt für euch:

Stefan Scheller

Stefan Scheller ist eines unserer Gesichter der Arbeitgebermarke nach außen. Als Fachberater für Personalmarketing nimmt er zum Beispiel Feedback auf kununu entgegen und beantwortet dieses.
In seiner Freizeit bloggt er als Teil der HR-Szene kritisch zu Personaler-Themen auf Persoblogger.de,