Yoga als Ausgleich zum Arbeits- oder Unialltag

Helden in Yoga-Pants

von am Dienstag, 24 Mai 2016
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Früher assoziierte ich mit dem Wort „Yoga“ vor allem folgende Horror-Szenarien: Die Atemwege verstopfender Räucherstäbchenqualm, Pressatmung wie in der Schwangerschaftsgymnastik, ewigwährendes langweiliges Herumsitzen und Männer in Leggings! Folglich ging meine Bereitschaft einen solchen Kurs zu besuchen auch gegen null.

Eine sehr gute Freundin von mir sah das allerdings anders. Und wer auch in den Genuss der Bekanntschaft mit besagter Freundin kommt, der weiß: Widerstand zwecklos. Und so saß ich dann eines Abends gegen 19:45 Uhr in dem Yoga-Kursraum auf einer Yogamatte, umgeben von einer Dunstwolke aus abgefackelten Räucherstäbchen, neben mir ein Mann in Leggings. Echt super.

Und auch die gefürchteten Atemübungen ließen nicht lange auf sich warten. Also atmete ich geduldig in meinem Bauchraum, meinen Rücken, meine seitlichen Rippenbögen (tolles Wort oder?) und meinen oberen Brustkorb. Schließlich meinte die Yoga-Lehrerin: „Zum Beginn der Stunde wollen wir noch gemeinsam dreimal ein ‚Om‘ chanten!“

Stillschweigend verharrte ich auf der Matte, während die anderen Teilnehmer laut ihr Mantra sangen. Okay, schlimmer geht’s nimmer. Ob der Räucherstäbchenqualm wohl ausreichend ist um einer Rauchvergiftung zu erliegen und somit das Bewusstsein zu verlieren? Zumindest hoffte ich es.

Aber nun kam der Stellungswechsel. Vom Schneidersitz ging es erstmal in den „Vierfüßler Stand“, gefolgt vom „Herabschauenden Hund“, dann in den ersten, zweiten und in den ruhenden „Krieger“. Und auf einmal fand ich Yoga wesentlich anstrengender als vorher vermutet.

Nach Luft ringend und schweißtriefend kam ich von einer Yogahaltung in die nächste, wobei die Kursleiterin immer wieder betonte, dass man sich doch ein inneres Lächeln schenken sollte, um dann wieder in eine neue, unnatürliche Verrenkung überzugehen.

90 Minuten später war die Einheit vorbei und ich fühlte mich völlig erledigt, aber auch unglaublich entspannt und energiegeladen.

So kam es, dass ich eine Woche später im selben Raum saß und mit wöchentlich wachsender Begeisterung beim Mantra mitsang. Das Ganze ist nun etwa ein Jahr her. Was als spöttelnde Abneigung begann, wurde quasi zur Leidenschaft und nun vergeht keine Woche, in der ich nicht mindestens zweimal einen Yoga-Kurs besuche.

PS: Auch die DATEV bietet für die Mitarbeiter Freizeit-Kurse am Abend oder auch in der Mittagspause an, bei denen man zwischendurch mal wieder etwas zur Ruhe kommen kann! In diesem Sinne: Namaste!

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