Zum Einstieg eine Komposition aus Dreierlei vom Fisch: Jakobsmuschel auf Babyspinat, Kürbissüppchen mit Garnelenspieß und ein frischer Lachswrap im Zusammenspiel mit Avocado und Zitrus. Danach wird der zweite Vorspeisenteller serviert. Auf ihm thront ein Stück Seeteufel auf rote Bete gebettet mit einem erfrischenden Limetten Jogurt Dip. Als Hauptgang zarter Lammrücken mit Kräutern garniert auf einem klassischen Ratatouille-Gemüse angerichtet. Darauf folgt Kalbsrücken an einer Variation selbst gebackener Chips mit einer schmelzenden Rotwein Jus verfeinert. Und zum Nachtisch Ananasmouse garniert mit knusprigen Karamellsplittern und fruchtigem Granatapfel. Oder wie wäre es mit luftigen Topfenknödel umhüllt von zart schmelzenden Zabaioneschaum mit frischen Früchten. Wenn ihr euch die Bilder anseht, wird euch sicher – wie mir auch – das Wasser im Mund zusammenlaufen, oder? 🙂
Aber was hat das mit Recruiting zu tun? Sehr viel! Denn das waren die Highlights eines Assessment Centers (AC) der ganz besonderen Art. Ein AC, bei dem der Geschmack entscheidet. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch von zwei Probekochterminen im IT-Campus erzählen, an dem insgesamt fünf Bewerber ihr Kochhandwerk präsentiert haben und allen Verkostern, unter denen auch ich war, Gaumenfreuden bereiteten.
Aber zunächst einmal: Wie kam es überhaupt zu diesem Assessment Center der besonderen Art? Ich hatte den Auftrag erhalten, neue Kolleginnen und Kollegen für die Betriebsgastronomie zu suchen. Dafür hatten wir in den Nürnberg Nachrichten eine Zeitungsannonce inseriert, um möglichst viele geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen. „DATEV möchte das Team in seinen sechs Casinos erweitern und sucht mehrere Köche (m/w) … “
Wir erhielten sehr viele interessante Bewerbungen und stellten uns die Frage, wie wir die am besten fachlich und für DATEV geeigneten Bewerberinnen und Bewerber rausfiltern könnten. Ein klassisches Bewerbungsgespräch durfte natürlich nicht fehlen. Aber Kochen ist auch ein Handwerk. Daher entschieden wir uns zusätzlich für ein Assessment Center in Form eines Probekochens, weil sich das in der Vergangenheit bewährt hat.
Ein Hauch von Küchenschlacht
Als ich den IT-Campus erreichte und kurz in die Küche schaute, kam ich mir etwas wie in der Fernsehsendung „The Taste“ auf Sat1 vor. Die Bewerberinnen und Bewerber hatten einen Warenkorb vor sich stehen und sollten mit den Zutaten ein stimmiges drei Gänge Menü planen, dass sich durch einen gastronomischen roten Faden auszeichnen sollte. Anders als bei „The Taste“ gab es hier nicht nur einen Löffel für jeden, sondern einen ganzen Teller voller Leckereien. Wir hatten ja schließlich alle auf das Mittagessen verzichtet, um mit ordentlichem Appetit und den besten Voraussetzungen in das Auswahlverfahren zu starten. 🙂
In die Bewertung des jeweiligen Menüs flossen folgende Kriterien ein: Anrichteweise und Aussehen der Speisen, Kreativität, ordentliche Arbeitsweise, Präsentation der Speisen durch den Koch und natürlich der Geschmack.
Im Endeeffekt war der Gesamteindruck aus den verschiedenen Stufen des Auswahlprozesses entscheidend. Sowohl die Bewerbungsunterlagen als auch der im Vorstellungsgespräch ermittelte fachliche, persönliche und kulturelle Fit und das handwerkliche Können sowie die Leistung beim Probekochen wurden in die Entscheidung einbezogen.
Sterneküche in der DATEV-Kantine?
Jetzt fragst du dich sicher, warum die Kandidaten beim Kochduell bei DATEV mit solchen Zutaten konfrontiert werden, wenn es doch in einer normalen Kantine weder Seeteufel noch Jakobsmuscheln gibt. Kochen ist Handwerk. Daher ist es für uns ein wichtiger Bestandteil des Auswahlprozesses, das handwerkliche Können der Köche zu beurteilen.
Gerade im Umgang mit gehobenen Zutaten zeigt sich, was ein Koch kann. Und wir suchen ja neue Kolleginnen und Kollegen, die das hohe Niveau unserer Betriebsgastronomie halten und unsere Mitarbeiter in ihrer Mittagspause durch kulinarische Highlights glücklich machen.
Das Ergebnis dieses Recruiting-Prozesses sind drei neue, hoch motivierte Kollegen für unsere Betriebsgastronomie. Trotz bestehender fester Prozesse ist jeder Recruiting-Auftrag so individuell wie seine Bewerber und Bewerberinnen und auf seine Weise herausfordernd. Und genau das ist es, was meinen Job so spannend macht.
Appetit bekommen auf mehr? Dann wirf doch noch einen Blick in die Bildergalerie oder tausche dich mit mir in den Kommentaren aus.
Über die Autorin
Julia Steurer legte schon während ihres Masterstudiums mit Schwerpunkt Human Resource Management den Grundstein für ihre spätere Tätigkeit als Personalreferentin im Recruiting der DATEV eG. Ihre Masterarbeit zum Thema der Gesetzesänderungen im Bereich Arbeitsnehmerüberlassung schrieb sie in Kooperation mit der DATEV eG. Während ihres Auslandssemesters in England, bei dem Sie „ihre“ DATEV sehr vermisste, merkt sie, dass ihr Herz grün schlägt. Sie kehrte 2016 als Werkstudentin im Bereich Potenzialentwicklung zurück. Seit Juni 2016 betreut Julia als Recruiting Partner einen Teil des Services und Produktmanagements und des Außendienstes sowie die Betriebsgastronomie und sorgt dafür, dass viele neue Kollegen und Kolleginnen bei der DATEV starten können.