Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen

Der Welcome Day als Online-Format

von am Mittwoch, 10 Juni 2020
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Ein neues Unternehmen – eine neue Abteilung – neue Kolleginnen und Kollegen – neue Systeme – neue Arbeitsweisen. Das kann ganz schön viel auf einmal sein. Und jetzt kommt noch die Corona-Krise hinzu mit allem, was dazu gehört: Kurzarbeit, eine mögliche Rezession, Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen, Reisesperre, Maskenpflicht, und und und….

Zu Beginn war die Unsicherheit groß

Kann ich überhaupt anfangen? Will oder braucht die DATEV mich überhaupt noch? Wie läuft meine Einarbeitung ab? Wie kann ich meine Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und sie mich?

Fragen über Fragen schwirrten durch meinen Kopf, bevor ich als feste Mitarbeiterin bei DATEV angefangen habe. Der einzige Gedanke der mich etwas beruhigen konnte: Ich kenne DATEV schon, beispielsweise das Intranet und den Aufbau einiger Tools, mit denen ich auch zukünftig arbeiten darf. Hier kommt mir zugute, dass ich vorher bereits in einer anderen Abteilung innerhalb der DATEV als Werkstudentin gearbeitet habe. Wie sich wohl jemand fühlen muss, der komplett neu bei DATEV ist?

Auch mein Abschied aus meiner vorherigen Abteilung war komisch. Nach zwei tollen Jahren dort als Werkstudentin musste ich mich abrupt von den dortigen Kollegen verabschieden, die alle bereits im Home-Office arbeiteten. Von jetzt auf gleich war ich keine Werkstudentin mehr bei ihnen und konnte mich nicht mal richtig verabschieden. Wann das wieder möglich ist, steht in den Sternen.

Eine Stütze war mir stets meine neue Führungskraft. Mir wurde immer die Sicherheit gegeben, dass ich am 01.04. starten kann. Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiteten bereits von zu Hause aus. Einen Laptop hatte ich zum Glück bereits aus meinem Werkstudenten-Dasein. Jedoch gab es noch die ein oder andere Rechtebeantragungs-Hürde, die wir überwinden mussten. Aber für alles gab es Lösungen, ich konnte jederzeit offen ansprechen was noch fehlte.

Das Welcome-Package bis vor die Haustüre

Eine große Überraschung war, dass ich mein Welcome-Package direkt nach Hause geliefert bekommen habe. Enthalten war in dem Paket eine Tasche, ein Ausweiszipper, ein Notizbuch und vieles mehr, was nun zu Hause darauf wartet, auf Reisen in die DATEV-Welten mitgenommen zu werden.

Der erste Arbeitstag und dann ab ins Homeoffice

Nun war der erste Tag da. Der 01.04.2020 – der Tag, an dem für mich ein neuer Lebensabschnitt begann. Ich traf mich am ersten Tag mit meiner Patin und meinem Chef in unserem Standort, damit wir uns zumindest einmal persönlich sehen konnten. Natürlich jederzeit mit dem nötigen Sicherheitsabstand. Es war aber sehr gruselig am Standort – wenige Autos, wenige Menschen, der Betriebsschutz hinter einer Plexiglasscheibe, keine Kantine, kein „Gewusel“ am Gang, gespenstische Stille – ganz anders, wie ich die DATEV gewohnt war. Sonst war hier immer etwas los.

Und dann hieß es direkt am 2. Tag: Home-Office. Ich wollte schon immer mal von zu Hause aus zu arbeiten. Kein Arbeitsweg, kein überfüllter Zug, produktives und konzentriertes Arbeiten. Aber auch das Arbeiten auf Long Distance hat seine Tücken und ich musste mich daran gewöhnen. Am Anfang hatte ich sehr viele Fragen, die ich sonst einfach an meine Zimmergenossen gestellt hätte. Im Home-Office ist das eine kleine Überwindung, denn man stellt sich irgendwie immer die Frage: „Was macht die andere Person? Störe ich Sie?“ Im Büro kann man so etwas schnell selbst einschätzen.

Ein weiterer Punkt, der mir sehr fehlt bei meinem Start zu Hause sind die Kolleginnen und Kollegen. Der Austausch, der alltägliche Trubel und die gegenseitigen Fragen – all das hat man nicht direkt und live mitbekommen. Im Büro hätte ich das ganze beiläufig gehört und so einfacher alle kennengelernt. Und auch der Small Talk beim morgendlichen Kaffee holen entfällt einfach. In der Remote-Arbeit muss man kreativ werden und auch einmal neue Wege zusammen ausprobieren und reflektieren, was man anders machen könnte.

Auch fehlt mir unsere einzigartige DATEV-Kantine sehr. Das Essen dort ist wirklich ein Traum und sehr abwechslungsreich. Im Home-Office ist Multi-Tasking gefordert, da ich abends planen muss, was am nächsten Tag mittags „schnell mal“ auf den Tisch kommt. Ausgewogene Ernährung? Naja – das kommt bei mir gerade etwas zu kurz, würde ich sagen….

Home-Office hat aber auch natürlich nicht nur Nachteile. Ich muss feststellen, dass ich zu Hause viel effektiver und konzentrierter Arbeiten kann. Ich lese mich in viele Themen konzentriert und ohne Störung ein oder schaue Lernvideos ganz in Ruhe ohne Hintergrundgeräusche an – im Büro fast unmöglich, eben wegen diesem „Trubel“. Ihr merkt: Was in der einen Situation im Büro ein Vorteil für mich ist, ist andererseits aber auch ein Nachteil – je nachdem, was ich gerade erledigen will.

Darüber hinaus ist der Weg in die Arbeit und in den wohlverdienten Feierabend oft nur einen Schritt entfernt. Die gewonnene Zeit nutze ich jetzt um mehr Sport zu machen, in der Natur spazieren zu gehen oder Fahrrad zu fahren. Es ist eine ganz andere und neue Art der Flexibilität – trotz Ausgangsbeschränkungen.

Meine Erkenntnis hieraus ist eindeutig: Die Mischung macht’s. Nur von zu Hause aus zu arbeiten, ist auf Dauer nicht perfekt, aber es gibt auch Tage, da ist konzentriertes Arbeiten im Home-Office von Nöten. Ich hoffe sehr, dass die Arbeitgeber in Deutschland durch Corona auch die Erkenntnis erhalten, dass verteiltes Arbeiten durchaus Vorteile für alle bietet.

Die Einarbeitung in Zeiten von Corona

Die Einarbeitung über Remote ist, wie ihr euch bestimmt schon gedacht habt, auch nicht ganz einfach. Ich werde im Service eingearbeitet und hier ist es sehr wichtig, wie meine Kolleginnen und Kollegen arbeiten und mit den Kunden agieren. Doch wie bei den Kundengesprächen über die Schulter schauen? Auch ich musste mit dem ein oder anderen Kollegen die ein oder andere technische Hürde überwinden, aber gemeinsam durch Ausprobieren haben wir jetzt eine Möglichkeit gefunden, wie ich an den Gesprächen teilhaben kann. Telefonkonferenzen und Bildschirmübertragungen machen es möglich.

Der Welcome Day als Online-Format

Am 04.05. stand mir auch noch ein weiteres Highlight meiner ersten Zeit bei DATEV bevor: Der Welcome Day. Normalerweise kommen hier alle „Neulinge“ bei DATEV zusammen. Wie der Welcome Day normalerweise abläuft könnt ihr in folgendem Blogbeitrag nachlesen.

Aber in Zeiten von Corona muss auch das neu gedacht werden. Somit fand unser Welcome Day als Online-Format statt. Zuerst gab es einen Welcome Talk mit Julia Bangerth (COO – Chief Operating Officer) und Peter Bach (Betriebsrats-Vorsitzender), die uns frei aus ihrer Sicht einige Dinge zum Start im grünen Quadrat erzählt haben und uns Rede und Antwort im Chat standen. Anschließend konnten wir zwischen zwölf verschiedenen und interessanten Sessions in drei Zeitslots wählen. Danach kamen alle ca. 100 Teilnehmer erneut zusammen. Hier hatten wir eine kurze Zeitscheibe, wo alle ihre Kamera anmachen durften. So sah ich ein paar Gesichter mehr und wusste: ICH bin nicht ALLEINE. Anschließend wurden wir zum Abschluss des Tages in Kleingruppen aufgeteilt und wir konnten unsere Welcome Guides kennenlernen. Mit meiner Gruppe treffe ich mich nun für die nächsten 7 Wochen, damit wir uns und die DATEV zusammen besser kennenlernen können.

Wann aber dieser ganze Spuk vorbei ist – das steht in den Sternen…. In der Zwischenzeit kann ich nur das Beste daraus machen und offen ansprechen, was gerade nicht so rund läuft. Wir alle sind Menschen und ungewohnte Situationen verlangen auch einmal ungewöhnliche Wege. Aber manchmal macht es genau das so spannend – nicht jeder kann von sich behaupten während einer Krise im Home-Office eingearbeitet worden zu sein…

Ich bin dankbar, nun Teil der grünen Familie zu sein.

SCHÖN, dass DU das möglich machst, liebe DATEV.

 

Photo by Nick Morrison on Unsplash

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