Ein Interview mit Christian Bär

Vom Praktikanten zum Chief Technology Officer

von am Donnerstag, 3 Februar 2022
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Prof. Dr. Christian Bär ist Chief Technology Officer der DATEV und seit über 22 Jahren im Unternehmen. Angefangen hat er als Praktikant, heute ist er Mitglied des Vorstands. Wie sein Karriereweg verlief, welche Hürden es gab und vor allem, was er in dieser Zeit alles gelernt hat, erfahrt ihr in diesem Interview.

 

Wie ist es bei DATEV? Du oder Sie?

Wir sind gerade in einem Wandel hin zu einer DU-Kultur. Ich persönlich benutze das „DU“ schon sehr lange. Wichtig ist der gegenseitige Respekt und nicht DU oder SIE.

 

Du hast bei DATEV als Praktikant angefangen. Gibt es etwas aus dieser Zeit, was dich geprägt hat?  

Ja, ich hatte von Anfang an intensiven Kontakt zu Kunden und Kundinnen, was mich sehr geprägt hat und mir bis heute sehr wichtig ist. Es ist wichtig bei den Entscheidungen immer im Auge zu behalten welche Konsequenzen diese für unsere Mitglieder haben.

Was ich auch schon als Praktikant gemacht habe, ist Dinge zu hinterfragen und nicht immer alles einfach hinzunehmen. Dabei habe ich mir auch den ein oder anderen „Rüffel“ eingeholt. Aber wenn man pragmatisch Sachen umsetzt, ist das nicht immer vermeidbar. Und auch gar nicht so schlimm.

 

Was war die wichtigste oder eine wichtige Entscheidung für deine bisherige Karriere?

Eine wichtige Entscheidung war, meine Rolle als Führungskraft abzugeben, um die Stelle als Mitarbeiter des Assistenten des damaligen Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Dieter Kempf anzunehmen. Ich habe hier aber auch nicht lange überlegt. Denn ich war mir sicher, diese Aufgabe wird eine große Herausforderung und wird mir viel lehren. Ich würde auch heute noch sagen, dass es eine sehr gute Entscheidung war, die mich auch stark geprägt hat.

 

Gab es in deiner Karriere einen Punkt, an dem du einen anderen Weg gegangen bist, als du eigentlich vorhattest?

Der deutlichste Einschnitt war direkt zu Beginn meiner Laufbahn. Eigentlich hatte ich gar nicht geplant zur DATEV zu gehen, sondern Steuerberater zu werden. Im Rahmen meines Praktikums habe ich aber die Tätigkeit bei DATEV Steuerberater zu beraten so schätzen gelernt, dass ich mich anders entschieden habe. Sprich man kann nicht immer alles planen. Dinge muss man nehmen, wie sie kommen und eigentlich kommen sie immer anders als geplant.

 

Hast du das Gefühl, beruflich angekommen zu sein?

Was bedeutet angekommen? Ich fühle mich in der DATEV extrem wohl und das schon von Anfang an. Bzgl. einer bestimmten Aufgabe oder Rolle kann ich nur auf die Frage von eben verweisen: Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen und sie kommen anders als geplant. Und im Augenblick habe ich richtig viel Lust mit den Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Kundinnen und Kunden die anstehenden Herausforderungen zu meistern.

 

Wie bekommst du Job und Familie unter einen Hut? Woraus ziehst du Kraft?

Ich bin jemand, der sein Diensthandy im Feierabend oder Urlaub wirklich ausmacht (natürlich bin ich immer privat erreichbar, sollte etwas Schwerwiegendes in der Firma vorfallen) und diese Zeit gehört dann meiner Familie. Meine Familie ist mein Ruhepol und daraus ziehe ich meine Kraft.

Natürlich hilft aktuell auch das Arbeiten von Zuhause, da ich mir täglich zwei Stunden Autofahrt spare. Die so gewonnene Zeit nutze ich insbesondere für Sport, denn dieser spielte schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben. Früher habe ich begeistert Fußball gespielt, bis ich aufgrund von mehreren Verletzungen aufhören musste. Heute gehe ich viel Laufen, Fahrrad fahren und Schwimmen. Da bekomme ich den Kopf frei. Das ist mein Ausgleich zur Arbeit.

 

Welchen Tipp würdest du Berufsanfängern mitgeben?

Lasst die Dinge auf euch zukommen, traut euch, seid mutig und hinterfragt Dinge. Aber vor allem: Sucht euch eine Aufgabe, die euch Spaß macht! Dann stellt sich auch der Erfolg ein.

 

 

 

 

 

Hier schreibt für euch:

Maura Dengler

ist seit August 21 Social-Media-Managerin bei DATEV.