Am 9. und 10. Dezember waren 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Software Campus zu Gast bei uns. Im Rahmen der Führungskräftetrainings, die von den Partnerunternehmen des Programms reihum angeboten werden, kamen die Promovenden zum Thema „Strategisches Innovationsmanagement“ nach Nürnberg. Es war eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennenzulernen und miteinander in den Dialog zu gehen – eine Gelegenheit, die alle Beteiligten auch ausgiebig nutzten. Aber von Anfang an.
Der Software Campus ist eine gemeinsame Initiative von Wirtschaft, Wissenschaft und Bundesregierung, um das Entwicklungspotenzial von Nachwuchstalenten in der IT zu fördern und eine neue Generation von Führungskräften mit exzellentem IT-Hintergrund auszubilden. Die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen bieten den Teilnehmern eine ausgewogene Mischung aus Forschung, Führungstheorie und Managementpraxis. Im Rahmen der Theorieausbildung besuchen die Teilnehmer mindestens sechs Seminare, die von den beteiligten Unternehmen ausgerichtet werden – und eines davon fand vergangene Woche bei uns statt. Thema: Strategisches Innovationsmanagement.
Sinn und Zweck des Seminars war, den Anwesenden zu veranschaulichen, wie Innovation im Unternehmen gefördert und gesteuert wird. Ganz im Sinne von Joseph Schumpeter stand dabei die Überlegung im Vordergrund, dass Innovation erst dann vorliegt, wenn eine gute Idee auch in Markterfolg übersetzt werden kann. Dementsprechend war der erste Tag dem Findungsprozess für Ideen vorbehalten, während der zweite Tag der Erfahrung, wie Ideen auf Entscheidungsebene durchgesetzt werden können, gewidmet war.
Nach einer kurzen Vorstellung der DATEV und verschiedener Kreativtechniken ging es am ersten Tag in Kleingruppen an die Entwicklung neuer Geschäftsideen für eine IT-Sicherheitsfirma und einen Anbieter für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Bis zum Abend entspannen sich intensive Diskussionen und kreative Gedanken, bis die Geschäftspläne fertig waren. Zum Tagesabschluss waren alle eingeladen, an einem Kaminabend mit Herrn Dr. Seyd und Herrn Dr. Schröder teilzunehmen, die ausführlich über die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer debattierten. Inhaltlich ging es naheliegenderweise viel um das Thema des Tages: Wie managet die DATEV den innovativen Prozess im eigenen Haus. Hier konnten die Leiter für Strategie- respektive Softwareentwicklung natürlich aus eigener Anschauung viel beitragen. Eine Kernbotschaft der Diskussion lautete, dass eine gute Idee Promotoren auf verschiedenen Ebenen im Unternehmen benötigt – neben fachlichen Experten eben auch Unterstützung aus dem Management. Ohne diese Promotoren kann die Idee noch so gut sein, über den Konjunktivstatus „man müsste mal…“ kommt sie selten hinaus.
Genau diese Erfahrung sollten die Teilnehmer am zweiten Tag selbst machen. Die Aufgabe war nun, in einem Entscheidungsgremium darüber zu befinden, welche der am Vortag entwickelten Ideen in die Umsetzung geschickt werden sollten. Die Krux dabei: Von jeweils vier Ideen reichte das Budget für maximal zwei Projekte. Da in jeder der neu zusammengesetzten Gruppen Vertreter aller vier Ideen saßen, mussten die Teilnehmer nun zu einer Einigung finden. Viele machten dabei die Erfahrung, dass nach einer teils schwierigen Anlaufphase ein konstruktiver Prozess einsetzte. Ideen wurden weiterentwickelt, miteinander verschmolzen und neu strukturiert. Die Ergebnisse wurden zum Abschluss im Plenum präsentiert und kommentiert.
Ein Höhepunkt des zweiten Tags war der Besuch von Prof. Kempf, der sich mit Witz und guter Laune den Fragen stellte. Die Teilnehmer nahmen die Gelegenheit gerne wahr, mit dem DATEV-Vorstand und BITKOM-Präsidenten auf Tuchfühlung zu gehen. Sie fragten nach seiner persönlichen Motivation und Erfahrungen als Unternehmenslenker und seiner Einschätzung zu wirtschafts- und technologiepolitischen Themen.
Rückblickend war es spannend, die Nachwuchstalente aus der IT zu erleben und zwei Tage mit ihnen zu verbringen. Eine intensive Begegnung. Wir haben uns gefreut, dass wir die Nachwuchstalente aus der IT für zwei Tage in Nürnberg begrüßen durften und bedanken uns für den spannenden Austausch.