Project Hive

Spielend gelernt: Kommt ins HIVE!

von am Montag, 29 November 2021
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DATEV ist stolzer Partner dieser Initiative, weil E-Sports und Gaming Teil unserer Kultur sind. Ja, so ist es!

Deutschlands erstes Nerd-Kulturzentrum ist in Nürnberg und ein wichtiger Treffpunkt zum Austausch und natürlich auch zum Zocken für die regionale, die überregionale – ach quatsch – die weltweite Gamer-szene.

 

Der Profi unter uns

 

Unser Kollege, Siegfried Müller, aus dem Bereich Sicherheitstechnik und -konzepte, lebt und liebt die Gaming-Welt im Prinzip, seit er denken kann. Begonnen hat seine Leidenschaft m

it dem Gameboy, später kam die Super Nintendo Konsole dazu und heute zockt er zwar auf sämtlichen Plattformen (PC, Playstation und Xbox), aber ist vor allem Nintendo-Switch-Fan. „Super Smash Bros.“ hat es ihm besonders angetan. „Mit der Möglichkeit, online gegen andere Spieler antreten zu können, mit Menschen auf der ganzen Welt, haben sich für mich ganz neue Möglichkeiten ergeben. Da waren Spieler dabei, die waren auf einem ganz anderen Niveau – das fand ich spannend“, erklärt Siggi seine ersten Schritte in der competitive Gaming-Szene.

Wie wird man aber zum Profi-Gamer?

Siggi: „Bei vielen Spielen läuft das „Bekannt werden“ ingame über die High-Scores bzw. Weltranglisten ab, die öffentlich einsehbar sind oder spätestens, wenn man bei einem zuschauerträchtigen Turnier oben mitmischt. Da werden Vereine und Sponsoren aufmerksam und schreiben einen an. Bei Super-Smash-Bros läuft es etwas anders, da es im Spiel eine öffentliche Rangliste nicht gibt: Ich war auf einigen Turnieren und stand dort spielerisch mindestens im oberen Mittelfeld. Von verschiedenen Nintendo-YouTubern wurde 2015 ein Aufruf gestartet, die eigenen Statistiken einzuschicken, um anschließend mit ihnen gemeinsam in einem eigenen Turnier anzutreten.“

So wurde Domtendo auf unseren Siggi aufmerksam – der erfolgreichste deutsche und europäische Nintendo Let’s-Player unserer Zeit. Durch das gemeinsame Smash-Bros-Battle wurden wiederum andere Spieler auf Siggi aufmerksam und sein Bekanntheitsgrad in der Szene wuchs.

Einladungen – auch von Nintendo selbst – zu weiteren Turnieren folgten und Siggi stieg mehr und mehr in den Gaming-Olymp auf. Zumindest in den deutschen. Einige Zeit wurde er von verschiedenen Vereinen zudem gesponsert und auf Turniere entsandt. Davon leben wollte er zwar nie, aber die Erfahrung fand er spannend.

 

Erfolg ist hart erarbeitet

Gaming ist mehr als nur „dumm vor der Glotze hocken und rumballern“. Wer erfolgreich sein will muss, wie in jeder anderen Sportart auch: üben, üben, üben. Und so müssen die echten Pros mehrere Stunden vor der Konsole verbringen, um sich zu verbessern, auf Turnieren einen kühlen Kopf bewahren und insgesamt fit bleiben. „Inzwischen habe ich das Twitch-Streaming für mich entdeckt, besuche weiterhin Turniere und will in erster Linie gute Matches und Spaß haben“, erklärt Siggi seinen Gaming-Alltag. „Unter meinen zockenden Bekanntschaften beenden ein paar gerade ihr Medizin-Studium, sind angehende Anwälte oder Matheprofessoren“, ergänzt er schmunzelnd. Es ist schön, sich immer wieder auch im „echten Leben“ zu begegnen, der Austausch ist viel wert.

Profi-E-Sportler sind Kultfiguren. Manche sogar Millionäre. Wie schafft man das?

Siggi: „Es gibt Spieler, die vermarkten sich selbst zusätzlich über YouTube und Twitch und können dann durchaus viel Geld im fünf- bis achtstelligen Bereich mit ihrem Sport verdienen. Die meisten hauptberuflichen Profis gibt es bei weitaus bekannteren Games wie League of Legends, Starcraft oder Fortnite.“

 

Der Grund, warum sich hier besonders viele Asse tummeln ist, dass die Zugangsbarrieren sehr niedrig sind, denn diese Spiele haben einen vergleichsweise sehr guten Online-Modus, sind kostenlos und somit für alle, die Lust haben, offen.

 

Online ist das eine – Offline das andere

Dass man sich trotzdem immer wieder im echten Leben trifft, ist für Siggi ganz wichtig. Deswegen freut er sich über das Nerd-Kulturzentrum. „Wenn man einen Spieler fragt, ob er lieber off- oder lieber online spielt, wird er in neun von zehn Fällen die Offline-Variante wählen. Da geht’s um Austausch, aber auch darum, dem Internet geschuldete Latenzzeiten zu verringern („Eingabeverzögerungen beim Zocken mag doch niemand“). Und am Ende darum, auch mal mit einem Bierchen anzustoßen.“

Dass sich ein Unternehmen, und in diesem Fall sein Arbeitgeber, für die E-Sports-Community einsetzt, ist eigentlich längst überfällig, sagt Siggi. „Es ist wichtig, dass die Szene aus ihrer Nische gehoben wird; dass die Anführungszeichen bei „Gaming-Szene“ wegfallen; dass man nicht mehr überlegen muss, ob man seine Leidenschaft im Lebenslauf angeben darf. Dabei geht damit so viel Positives einher: Präzises Arbeiten, logisches Denken, schnellere Reaktionszeiten. Gespielt haben wir doch alle schon immer – jetzt machen wir das eben auch digital.“

Am meisten freut sich Siggi darauf, alte Freunde und neue Mitspielerinnen und Mitspieler zu treffen. „Wir haben so viel Platz, das ist klasse und außerdem ist das Zentrum gut erreichbar“.

Irgendwann werden die Infektionszahlen ein Miteinander im „echten Leben“ wieder zulassen. Dann sagen wir Euch Bescheid, wann und wie wir die große Eröffnung des HIVE Nerdkultur-Zentrums nachholen. Bis dahin zocken wir eben online – und bleiben gesund!

Hier schreibt für euch:

Astrid Schmitt

…ist seit 2014 Teil des DATEV-Redaktionsteams. Die studierte Journalistin schreibt für alle Formate on- wie offline: Blogs, Internet, Intranet, DATEV-Magazin und das Mitarbeitermagazin „Grünfink“.
Neben ihren beiden Kindern bleibt ihr meist nicht mehr so viel Zeit, wenn aber doch, stehen Sport, Freunde treffen oder der Garten auf Astrids ToDo-Liste ganz weit oben.