Ausbildung bei DATEV

Mein Besuch bei der AgilePrague

von am Freitag, 30 Juni 2023
Diesen Beitrag teilen:
0 Kommentare

Als Auszubildener im 2. Lehrjahr hatte ich die Möglichkeit, mit meinem Team die Agile Prague zu besuchen. Am Namen unschwer erkennbar hat diese im Ausland, in der schönen Stadt Prag stattgefunden. Das zeigt hohes Vertrauen der DATEV in einen damals noch relativ neuen Mitarbeiter – oder zumindest einen blinden Vertrauensvorschuss.

Die Agile Prague findet jährlich statt und beschäftigt sich mit einigen Meta-Themen die über der Softwareentwicklung, aber auch anderen Branchen stehen. Neben den Organisatoren treten dort verschiedene Referenten aus der ganzen Welt auf die Bühne. Die Themen… ja das ist schon etwas schwieriger zu beschreiben. Ich denke eine sinnvolle Umschreibung wäre: Ideen, Ansätze und Konzepte wie man als Arbeitnehmer mit einer sich stetig verändernden Welt sinnvoll umgeht und auseinandersetzt.  

Zum Zeitpunkt des Besuchs war ich ziemlich genau ein Jahr bei DATEV. Ich hatte von den vielen unterschiedlichen Begriffen und Abkürzungen besonders wenig Ahnung. Perfekt also auf eine Messe zu fahren, bei deren Titel ich erst einmal auf Google suchen musste, was denn „Agile“ eigentlich bedeutet. Und in welchem Kontext war das gemeint? 

Nach der Messe kann ich sagen: Ich weiß es immer noch nicht. Jeder erklärt es ein bisschen anders, hält andere Werte damit verbunden und denkt anders über das Thema. Trotzdem ist das Thema laut meiner nicht-repräsentativen LinkedIn-Recherche nach überall.  

Und dennoch habe ich das Gefühl die Hauptstadt Tschechiens schlauer und gewappneter für die Zukunft verlassen zu haben, als ich sie noch betreten hatte. 

Ich denke das ist typisch für die dort präsentierten Meta-Themen. Was ich mit Meta-Themen jetzt überhaupt meine? Freut mich, dass du fragst – hier zwei Beispiele: 

Warum es wichtig ist, sich mit der VUCA-Welt (Volatile, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) auseinander zu setzen hat ein Vortrag besonders einprägsam präsentiert. Dort wurde die Welt in der wir leben, als ein Massen-Aussterben-Event bezeichnet. Firmen, die sich nicht anpassen, sterben aus. Egal welches Produkt oder Service – Alles hat eine Form von Haltbarkeit.
Richard Cheng & Karim Harbott – What is Business Agility and Why It’s Important – YouTube 

 

Ein weiterer Vortrag handelte davon, dass Veränderungen für uns Menschen grundsätzlich schwierig sind. Der Grund liegt fest verdrahtet in unserem Gehirn. Das ist problematisch, da sich ständig neue Anforderungen an die eigene Person, die Arbeitsweise und Best Practises in der Software-Entwicklung ergeben. Wie für die gesamte Firma, gilt es auch als Einzelner sich mit der Welt auseinander zu setzen, und mit den unvermeidbaren Veränderungen gesund umgehen zu können.
Bert Fabry – The Psychology of Change – YouTube 

 

Das sind Impulse, die sich nicht direkt ohne weiteren Hirnschmalz in den Alltag übertragen lassen. Und dennoch halte ich sie für wertvoll. Das Wissen, dass das menschliche Gehirn sich bei Veränderungen grundsätzlich schwertut, hilft beispielsweise bei einer Konfliktsituation die andere Person besser zu verstehen, oder die Konfliktsituation überhaupt erst gar nicht entstehen zu lassen.  

Und was heißt jetzt Agile? An dem Punkt finde ich es wichtiger die Inhalte der Vorträge zu verarbeiten. Dennoch wäre hier eine Möglichkeit den Begriff „Agile“ einzugrenzen, die vielleicht etwas zum Nachdenken anregt (nach Allen Holub): 

  • work small

  • talk to each other

  • make people’s lives better

That’s it. All that other junk is a distraction.

 

Neben der Konferenz und den vielen verbunden Eindrücken dort, hatten wir als Team auch Zeit gemeinsam in wohl einer der schönsten Städte Europas verbracht. Selbst wenn ich alles andere verpasst hätte, war der Aufenthalt dort mit meinem Team auf einer menschlichen Ebene unschätzbar wertvoll. Ich konnte Sie so noch einmal viel besser kennen lernen und auf diese Weise hat man auch direkt erste gemeinsame Erinnerungen als Team geschaffen.  

Alles in allem ein sehr gelungenes und schönes Erlebnis, wofür ich sehr dankbar bin! 

 

_________________________________________________________

Unser Gastautor: Johannes Christian Lenk