Die Ausbildung bei DATEV mit einem Erlebnispark zu vergleichen, ist gar nicht so abwegig. Eine Attraktion jagt die nächste und für jeden ist etwas dabei. Bei so vielen Eindrücken kann einem schonmal schwindlig werden… 😀 Bislang habe ich vor allem den Service- und Produktmanagement-Bereich kennengelernt. Zeit also, in neue Themengebiete vorzudringen. Auf in die Entwicklung!
Der Start – holprig
Der neue IT-Campus gefällt mir persönlich richtig gut und so freue ich mich auf meinen sechswöchigen Einsatz im Herzen der DATEV. Wie vereinbart komme ich um Punkt 9 Uhr in das schicke Großraumbüro – keiner da. Ja super… Ach nein, halt, da in der Teeküche ist jemand. „Guten Morgen, mein Name ist Philipp Volk, ich bin verabredet, bin ich hier richtig?“ Schweigen. Dann, irgendwann, nicken. Mehr nicht. „Okay dann warte ich einfach noch ein paar Minuten auf meinen Ansprechpartner.“ Ich versuche mich an einem der Rechner einzuloggen, um meine Mails zu checken – Passwort falsch. Auch beim zweiten und dritten Eingeben tut sich nichts. Konto gesperrt. Musste ja so kommen. Irgendwie fühle ich mich wie in „Verstehen Sie Spaß?“. Nur ohne Kameras. Und so mache ich einfach gute Miene zum bösen (?) oder zumindest befremdlichen Spiel.
Die Fahrt – wie im Flug
Erst nach und nach ergeben die mysteriösen Puzzleteile ein Bild. Es ist definitiv anders als das aus dem Service gewohnte. Aber nicht schlechter, im Gegenteil. Mit der Zeit lerne ich die deutlichen Vorzüge der Entwicklung kennen und schätzen. Zum Beispiel das fürsorgliche Miteinander. Es stimmt, Entwickler sind (Klischeewarnung!) nicht so gesprächig wie die Servicekollegen, wie ich ja bereits an meinem ersten Tag erfahren durfte. Aber wenn man einander braucht, sind sie immer da. Besonders die Rücksichtnahme und Inklusion körperlich eingeschränkter Kollegen ist beeindruckend. Ein anderer Aspekt ist die agile Arbeitsweise, die ein intensives Miteinander und hohe Flexibilität ermöglichen und bedingen. Ich selber darf einige kleinere Projekte bearbeiten und unter anderem eine Hilfe für ein neues Programm entwickeln (Entwickler selbst schreiben nämlich nicht so gerne nutzerfreundliche Texte ;D). Am Ende erschrecke ich selbst, wie schnell sechs (überwiegend) heiße Sommerwochen im kühlen Campus vergehen können.
Das Fazit – taumelnd
Leicht wehmütig verabschiede ich mich am Ende wieder in Richtung Produktmanagement. Allein der direkte Kundenkontakt hat mir am Ende doch irgendwie gefehlt. Wo es mir insgesamt besser gefällt? Um es mit Faust zu sagen: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust…“
Übrigens, mein Passwort habe ich wieder bekommen – letztlich war die Tastatur einfach auf Englisch eingestellt ;-).