Wie man Job und die ehrenamtliche Tätigkeit unter einen Hut bekommt - Ein Interview mit Tayfun Orkun Somali

DATEV und das Ehrenamt Teil 2

von am Montag, 18 Januar 2021
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Bei DATEV arbeiten mehr als 8.000 Mitarbeiter. Jede/r einzeln/e hat verschiedene Interessen und gestaltet die eigene Freizeit anders. Einige von unseren MitarbeiterInnen teilen jedoch das Engagement bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. In unserer neuen Blogserie stellen wir regelmäßig Kollegen und Kolleginnen vor, die sich neben ihrem Hauptjob bei DATEV bei verschiedenen Ehrenämtern engagieren.

Unser nächster Interviewpartner ist Orkun, der sich bei zwei ehrenamtlichen Tätigkeiten engagiert.

Orkun, kannst du dich für unsere Leser kurz vorstellen und deine Aufgaben bei DATEV erläutern?

Hallo zusammen, mein Name ist Tayfun Orkun Somali, der Rufname ist Orkun. Ich bin bei der DATEV im Telefonie & Contact Center Solutions Team. Hier sind wir für die technische Bereitstellung der Telefonie, Telefonanlagen und CTI-Lösungen (Computer Telephony Integration) sowie die technische Bereitstellung der Hotlines für unsere Kunden zuständig.

Du bist Baum- und Wässerpate. Wie bist du auf dieses Ehrenamt aufmerksam geworden?

Auf die Baumpatenschaft bin ich ursprünglich durch die Schilder „Hier ist ein Baumpate/in aktiv“ aufmerksam geworden. Als ich dann Nachbarn beim Verschönern der Baumscheiben (der Boden um das untere Ende eines Baumstamms) getroffen habe und sie direkt darauf ansprach und wir ins Gespräch gekommen sind, war ich mir sicher, dass ich dieses Ehrenamt auch übernehmen möchte. Am selben Tag noch füllte ich das Formular dafür aus.

Was gefällt dir an der Patenschaft besonders gut?

An der Baumpatenschaft finde ich vor allem die „Grüne“ Verschönerung der Stadt am Schönsten. Als Baumpate darf man nämlich die Baumscheibe nach seinen eigenen Vorstellungen mit Stauden und Blumen bepflanzen. Das hat zudem noch einen positiven Nebeneffekt und bietet Insekten und Bienen einen natürlichen Lebensraum in der stark versiegelten Stadt.
Dabei gibt es eine kleine Starthilfe von der Stadt Nürnberg: sie schenkt jedem Baumpaten zu Beginn einen 50 Euro Gutschein, um sich mit Stauden von der Natur-Erlebnis-Gärtnerei – noris inklusion auszurüsten.

Zusätzlich betreust du noch einen jugendlichen Flüchtling, der in einem betreuten Wohnheim lebt. Wie unterstützt du ihn?

Durch unsere gemeinsamen Aktivitäten. Wir unternehmen einmal die Woche etwas gemeinsam, so lernt er die Stadt und seine Umgebung näher kennen und kann durch unsere Gespräche seine Deutschkenntnisse aufbessern. Ich nehme hierbei die Rolle eines Paten ein und unterstütze ihn bei allen Fragen die ihn beschäftigen, sei es Fragen über die Schule, die Modalitäten in Deutschland oder Fragen über Gott und die Welt. Unsere Aktivitäten sind dabei immer unterschiedlich: sei es Fußball spielen, Spazieren gehen oder Erdbeerpflücken im Sommer. Durch seine höfliche, wissbegierige und lustige Art ist er mir mittlerweile ein Stück weit ans Herz gewachsen.

Hast du hier manchmal auch schwierige Tage? Wie gehst du damit um?

Schwierige Tage nur insofern, wenn die Kommunikation nicht immer so reibungslos verläuft. Da versuche ich dann Treffzeiten und Trefforte so genau wie möglich zu beschreiben, damit er das nicht missversteht. Ansonsten aber haben wir eine schöne Zeit zusammen.

Inwiefern erfüllen dich deine beiden Ehrenämter?

Die Baum- und Wässerpatenschaft geben mir das Gefühl etwas für meine Umwelt zu tun und die Natur ein Stück weit in unsere Stadt zu bringen, wenn auch nur in einem sehr kleinen Anteil. Auch finde ich die Gartenarbeit sehr entspannend und bekomme dadurch den Kopf frei. Es ist sozusagen eine Win-Win-Situation. Durch die Präsenz in unserer Straße konnte ich bereits einen Nachbarn dazu motivieren auch eine Baumpatenschaft zu übernehmen. Wer weiß, vielleicht werden es die nächste Saison wieder mehr werden.
Durch die Unterstützung des geflüchteten Jugendlichen möchte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben. Jeder von uns war in seinem Leben auf Hilfe angewiesen, egal welcher Art. So kann auch ich meinen Beitrag leisten und anderen helfen die Unterstützung benötigen.

Wie schaffst du es zwei Ehrenämter neben einem Vollzeitjob zeitlich zu managen?

Bei der Pflege meines Baumes (Baumpatenschaft) fällt nicht sehr viel Arbeit an. Wenn die Baumscheibe erst einmal mit Stauden bepflanzt ist, ist der größte Teil geschafft. Dann muss nur noch geschaut werden, dass Abfall (ja es gibt Leute die schmeißen ihren Müll auch in erkennbar schön angelegte Baumscheiben rein) aufgehoben und entsorgt wird und der Baum samt Baumscheibe regelmäßig bewässert wird. Das nimmt nicht sehr viel Zeit in Anspruch 😊.
Die Wässerung der Bäume (Wässerpatenschaft) fällt nur an heißen Sommertagen/Wochen an. Hier begieße ich die Bäume in unserer Straße mit den dafür gestellten Hydranten der Stadt Nürnberg. Das dauert in der Regel bei 15 Bäumen ca. 60 – 90 Minuten. Und die nehme ich mir dann einmal die Woche.

Bei meinem sozialen Ehrenamt treffen wir uns für ein bis zwei Stunden an einem Tag am Wochenende. Hier freue ich mich schon auf die verschiedenen Aktivitäten die wir unternehmen. Es ist nicht nur eine Bereicherung für ihn, sondern auch für mich. Er lernt von mir und ich von ihm. Also wieder eine Win-Win-Situation. Derzeit sind unsere Aktivitäten sehr rar durch die Kontaktbeschränkungen, jedoch sind wir im engen Austausch über digitale Medien oder mal ein kurzer persönlicher Austausch mit Maske und Abstand.