Die Diversity-Week bei DATEV gibt es seit 2016 – damals waren es zwei Tage, wo wir nach dem Motto „Ich fühle was was Du nicht fühlst“ Schüler:innen aus dem Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (bbs) Nürnberg bei uns zu Gast hatten, die uns mit ihren Hilfsmitteln erläutert haben, wie sie beispielsweise Software programmieren, eine Unterschrift auf einen Vertrag setzen können oder merken, wann die Milch überkocht.
Mittlerweile haben wir die Diversity-Aktionen auf 3 Wochen ausgedehnt und bieten unterschiedliche Formate zwischen 1 und 4 Stunden an. Es gibt Angebote sowohl innerhalb als auch außerhalb der Arbeitszeiten – meist digital, aber auch erstmals hybrid und 2 Angebote in Präsenz.
Zum Start der dreiwöchigen Diversity-Week haben wir mit Raul Krauthausen gesprochen. Er engagiert sich seit ungefähr 20 Jahren für Inklusion, Barrierefreiheit und das selbstbestimmte Leben und die Rechte von Menschen mit Behinderung. Er hat über seine Erfahrungen und Empfehlungen zu unserem diesjährigen Motto „Mit Vielfalt gegen Ausgrenzung – eine Frage der Haltung?“ gesprochen. Für ihn ist hier das Fragezeichen entscheidend. Die Thematik ist keine Frage der Haltung. Viel zu viele Dinge werden in Deutschland als diskutabel erachtet, die schon längst mit menschenrechtlichen Fragen im Grundgesetz verankert sind.
Hier ein kleiner Einblick in weitere Veranstaltungen:
In unserer Community of Practice Diversity wurde um die sprachliche, räumliche, technische und digitale Barrierefreiheit in der neuen Arbeitswelt diskutiert. In einem Workshop wurde der Rassismus am Arbeitsplatz thematisiert; wie dieser erkannt und gehandelt werden kann. Desweiteren hat es eine exklusive Führung im Museum Frauenkultur Regional – International im Marstall in Burgfarnbach gegeben. Das Thema war hier: „Technik#digital Weiblich#gendergerecht Logisch#nachhaltig?“ Die Ausstellung knüpft an die letztjährige Ausstellung #Technisch#weiblich#logisch an. Natürlich mit neuen Objekten, neuen Themen und neuen Schwerpunkten – nämlich digital, gendergerecht und nachhaltig.
Zur Halbzeit unserer Diversity-Week hatten wir Cawa Younosi zu Gast. Er ist als Jugendlicher aus Afghanistan geflohen. Heute ist er Personalchef und Mitglied der Geschäftsführung von SAP Deutschland und verantwortlich für mehr als 22.000 Mitarbeitende. In seiner Session hat er die verschiedenen internen Aktionen von SAP vorgestellt, die sich mit den Themen Diversity, Culture & Ethnicity und Inclusion beschäftigen. Ein wichtiges Thema ist die Gendergerechtigkeit. Bis 2030 soll die Hälfte der Belegschaft und der zu besetzenden Führungspositionen weiblich sein. Außerdem gibt es einen No Pay Gap: Gleiche Leistung bedeutet gleiche Vergütung. Dies ist unabhängig von anderen Merkmalen wie Geschlecht oder Alter. Einmal im Jahr wird geprüft, ob es Lücken gibt. Falls das der Fall ist, werden diese direkt behoben und das Gehalt angepasst
Zusätzlich gibt es ein großes Kursangebot zum Thema Mindfulness, wie den täglichen Mindfulness-Lunch oder den Mindfulness-Kurs „Start in den Tag“. Cawa betont, dass es ihnen wichtig war, weg von Esoterik zu kommen. Es soll den Kolleg:innen Spaß machen.
Dank der verschiedenen Angebote und dem bewussten Arbeiten sind die psychischen Erkrankungen im Jahr 2020 zurückgegangen.
Zum Abschluss der Diversity-Week gab es ein Diversity-Barcamp und verschiedene Sessions auf unserem DigiCamp. Hier bestand auch die Möglichkeit über Vielfaltsthemen miteinander in den Dialog zu treten und sich zu vernetzen.
Alles in allem waren es drei sehr spannende, informative und lehrreiche Wochen, die zum Nachdenken und reflektieren angeregt haben.
Hier schreibt für euch:
