Wie man Job und die ehrenamtliche Tätigkeit unter einen Hut bekommt - Ein Interview mit Christian Kulhanek

DATEV und das Ehrenamt Teil 5

von am Mittwoch, 24 Februar 2021
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Bei DATEV arbeiten mehr als 8.000 Mitarbeiter. Jede/r einzeln/e hat verschiedene Interessen und gestaltet die eigene Freizeit anders. Einige von unseren MitarbeiterInnen teilen jedoch das Engagement bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. In unserer neuen Blogserie stellen wir regelmäßig Kollegen und Kolleginnen vor, die sich neben ihrem Hauptjob bei DATEV bei verschiedenen Ehrenämtern engagieren.

Mit Christian Kulhanek haben wir über seine Tätigkeiten als Aus- und Weiterbilder gesprochen.

Kannst du dich und deine Arbeit bei DATEV kurz vorstellen?

Aktuell bin ich im Key Account Management für Nichtmitglieder tätig und berate zu den Themen Digital- & Printmedien. Meine Herausforderungen sind hier die Themen Digitalisierung und analoge Medien sinnvoll zu gestalten. Es ist wichtig und richtig Produkte wie deren Workflows neu zu denken. Außerdem bin ich leidenschaftlicher DATEV-Botschafter und versuche zum einen den positiven Spirit der DATEV, sowie Projekte und Zukunftsthemen zu kommunizieren.

Kannst du uns mehr über deine Arbeit als Aus- und Weiterbilder erzählen?

Da ich nun seit knapp 12 Jahren als Ausbilder und Prüfer in den Berufsbildern Medientechnologe-Print & Mediengestalter tätig bin, habe ich schon eine Vielzahl von Auszubildenden begleitet. Außerdem bin ich in den beiden genannten Ausbildungsberufen in den jeweiligen Prüfungsausschüssen tätig. Auch begleite ich den Ausschuss Medientechnologen seit 2019 als stellvertretender Vorsitzender.

 

Zudem bin ich seit 2018 bei der IHK-Akademie Nürnberg als Honorardozent für Medienfachwirt & Industriemeister tätig in den Fächern Print-/Medienproduktion und Kalkulation & Kostenmanagement. Hier bin ich als Mitglied im Prüfungsausschuss der Medienwissenschaften berufen worden. Es ist immer wieder eine schöne Herausforderung mit den neuen Anforderungen der Prüfungsordnungen und den Betrieben eine erfolgreiche Ausbildung & den Prüfungsablauf für die Auszubildenden zu gestalten. In dem Bereich Weiterbildung stehen wir aktuell an einem großen Umbruch. Die Digitalisierung und Anforderungen der Studenten daran wird immer deutlicher- der Wunsch nach hybriden Studienmodellen wird immer lauter. Dem zu einen als Dozent, aber auch als Prüfer gerecht zu werden, bringt immer wieder spannende Herausforderungen mit sich und man entwickelt sich dadurch stetig weiter.

Was hat dich hier angetrieben, dieses Ehrenamt zu bekleiden? Was ist dein Warum? (soziale Kompetenz gerne erwähnen!)

Es war mir schon immer ein starkes Anliegen Wissen weiterzugeben und andere zu fördern. Da mir in meiner eigenen Ausbildung sehr schnell bewusst wurde, dass der größte Mehrwert der Austausch und das Weitergeben & Teilen von Wissen ist, ist es mir ein persönliches Anliegen mitzuwirken. Ein wichtiger Aspekt in der Ausbildung ist es, den sozialen Verpflichtungen nachzukommen und der Dreiecksbeziehung aus Ausbildung, Betrieb und Berufsschule gerecht zu werden. Bei den Weiterbildungen ist es je nach Studienmodell die Herausforderung bei Teilzeitlehrgängen das Gleichgewicht zwischen täglicher Arbeit, Privatleben & Studium zu halten. Als Ausbilder ist man nicht nur Ansprechpartner für fachliche Belange, sondern auch oftmals Zuhörer für die individuellen Herausforderungen der Auszubildenden und Studenten.

Warum wird (individuelles) Lernen und Weiterbildung auch in Unternehmen immer wichtiger?

Die Anforderungen an die geforderten Skills der Auszubildenden und Arbeitskräfte ist ein sehr individuelles Thema. Die zentralen Themen der unterschiedlichen Berufsbilder unterscheiden sich in ihrer Ausführung oftmals stark. Dies wird mit zusätzlichen Qualifikationen ausgebaut und dadurch der teilweise als „Experte“ bezeichnete Mitarbeiter entwickelt.

Wie bekommst du Haupt- und Nebenjob unter einen Hut?

Man kann durchaus sagen, dass es Tage gibt, an denen die Kombination alle Ämter und Tätigkeiten unterzubringen eine Herausforderung darstellt. Durch die Freistellung der DATEV und in Abstimmung der IHK in den meisten Fällen gut vereinen. An dieser Stelle möchte ich auch deutlich machen, dass ich die Tätigkeiten im Ehrenamt und als Dozent aus Leidenschaft ausführe. Es ist vielmehr eine Erweiterung meines täglichen Handlungsfeldes und dadurch ein Mehrwert im Daily-Doing. Man zahlt also nicht nur ein, sondern bekommt auch richtig viel zurück, daher sehe ich es nicht als Nebenjob, sondern als Herzensangelegenheit.

Gibt es eine besondere Story, die hängengeblieben ist während deiner Tätigkeit im Ehrenamt?

Es sind eigentlich sehr viele Stories, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Eine meiner Lieblingsgeschichten die mich nach wie vor zum Schmunzeln bringt, ist ein Auszubildender zum Medientechnologen Print, damals noch Drucker genannt, der leider farbenblind war und trotzdem unbedingt diesen Ausbildungsberuf erlernen wollte. Eine Herausforderung für alle und auch schwer umsetzbar. Genau hier kommen nicht nur fachliche Aspekte zum Tragen, sondern auch das Geschick und Gespür einen jungen strebsamen Menschen zu verstehen und auch wenn es im ersten Schritt nicht funktioniert, ihn beim Perspektivenwechsel zu begleiten. Am Ende findet man immer eine gemeinsame und tragbare Lösung. Das ist eine wichtige Botschaft an Auszubildende, Studenten, Betriebe, Lehrer und weiteren Beteiligten in der Kette.