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Bericht der Messe Zukunft Personal reconnect

Weiterbildung und Vernetzung – endlich wieder vor Ort

von am Donnerstag, 23 September 2021
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Es ist schon erstaunlich, wie man vermeintlich selbstverständliche Dinge wie die Teilnahme an einer Konferenz oder Messe wieder neu zu schätzen lernt. Seit 1,5 Jahren durchgängig Homeoffice mit nur drei Tagen im Büro liegen hinter mir. Und die letzten beiden Tage hatte ich erstmals wieder die Möglichkeit, an einer Vor-Ort Veranstaltung teilzunehmen, zu lernen und mich weiter zu vernetzen. Ein kurzer Bericht von der Zukunft Personal reconnect.

Online-Lernen schön und gut

Wie Ihr ja schon mehrfach mitbekommen habt, mangelt es uns bei DATEV generell nicht an Möglichkeiten zur Weiterbildung. Unter dem Hashtag #DATEVlernt haben wir in den letzten Monaten die Social Media Kanäle dazu regelrecht geflutet. Und unsere Lernreise hat
trotzdem gerade erst begonnen. Ja, genau: es gut um lebenslanges Lernen.

Aber bei aller Begeisterung für Online-Lern-Formate: Meine Lust auf echte Menschen in 3(!)D hatte in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Natürlich ist es bequem, aus dem Homeoffice heraus ohne Reisezeiten (und dem obligatorischen Ärger mit der Deutschen Bahn) an Veranstaltungen wie dem DATEV BarCamp, DigiCamp oder OpenSpace teilzunehmen. Trotzdem waren die eineinhalb Tage auf der Zukunft Personal toll.

 

Reconnect – das Motto der diesjährigen Zukunft Personal

Das Motto unter dem die Leitmesse der Personalerinnen und Personaler im DACH-Raum in 2021 stand lautete „Reconnect“. Und genau darum ging es. Nach komplett ausgefallenen beziehungsweise virtuell abgehaltenen Messen sollte die HR-Szene wieder in Köln zusammenkommen und sich für drei Tage vernetzen und austauschen.

Ich bin großer Fan der Zukunft Personal und habe als Mitglied des Messebeirats auch eine emotionale Bindung an das Event, denn ich darf in dem Gremium die Interessensgruppe der HR-Influencer und Blogger vertreten und so mitgestalten.

Umso mehr traf mich der erste Eindruck der vormals sehr wimmeligen und wuseligen Messehallen mit Kaffeeduft, Softeis und frischen Waffeln. Denn in diesem Jahr mussten die noch immer starken Corona-Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden. Diese unterstütze ich natürlich. Trotzdem stimmte mich der erste Eindruck etwas traurig und machte nachdenklich.

 

Rein ins „Getümmel“ – naja, eher im übertragenen Sinne

Das legte sich dann, als ich in die ersten Vorträge ging, mit den Personaler:innen aus anderen Unternehmen sprach und wir mit dem Fachsimpeln loslegten. Natürlich ging es in erster Linie um Themen rund um Recruiting, Employer Branding und Personalmarketing (sind ja genau meine Kern-Themen). Wir machen uns bei DATEV nämlich fortlaufend Gedanken, wie wir Euren Bedürfnissen da draußen als kommende Kolleginnen und Kollegen noch besser entgegenkommen können. Dabei hilft der Austausch mit anderen immens. Der sprichwörtliche Blick über den (grünen) Tellerrand.

Angereichert wurde das Event neben den deutlich weniger, aber dafür noch intensiver fürdie Besucher bereiten Aussteller vor Ort, durch Preisverleihungen wie die der besten Stellenbörsen oder der HR Innovation Award – jeweils in zahlreichen Kategorien. Mit solchen Themen beschäftigen wir uns als auf Personaler-Events.

 

Selbst aktiv für andere werden

Meine Rolle ging aber über die des Lernenden weit hinaus, da ich drei offizielle „Einsätze“ in den 1,5 Tagen hatte: Zum einen als Mitglied des sogenannten Zukunft Personal Think Tanks Recruiting. „Tank“ hat übrigens nichts mit „Panzer“ zu tun, sondern meint das, was man zu Deutsch „Denkfabrik“ oder auch „fachlicher Arbeitskreis“ nennen würde. Und es ging um nicht weniger als eine mögliche Zukunft des Recruitings.

Dabei durfte ich zusammen mit der Personalmarketing-Beraterin Madeleine Kern die Workshop-Teilnehmer an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft bringen. Gedankenspiele, ob es zukünftig Employer Branding und Personalmarketing überhaupt noch braucht, wie viel Mensch und wie viel Maschine (künstliche Intelligenz) wir einsetzen wollen und wie viele persönliche Daten jede/r einzelne preisgeben würde, um tatsächlich „den perfekt passenden Job“ zu erlangen. Also handfeste Arbeit am Mindset ohne die übliche Glaskugel-Prognose- Romantik.

 

Zusammen mit LinkedIn TopVoice und Influencerin Céline Flores Willers beantwortete ich in einer Meet-the-Speaker Session Fragen zum Thema Corporate Influencer. Hier konnte ich unsere Erfahrungen aus dem DATEV Botschafterprogramm nutzstiftend für die Runde einbringen.

Der krönende Abschluss für mich war dann mein eigener Vortrag inklusive Live-Stream zum Thema „Homeoffice und hybrides Arbeiten – Die Herausforderungen haben gerade erst begonnen!“. Hintergrund ist die Tatsache, dass zukünftig mehr Teammitglieder häufiger mobil arbeiten werden, zum Beispiel via Homeoffice, während andere vor Ort im Unternehmen arbeiten. Wie trotzdem eine fruchtbare Zusammenarbeit gewährleistet werden kann und was zum Beispiel in Punkto

  • Technik
  • Arbeitszeit
  • Führung
  • Kommunikation
  • Gesundheit
  • Und vieles mehr

zu beachten ist, versuchte ich in 30 Minuten prägnant auf den Punkt zu bringen. Da ich langweilige Powerpoint-Schlachten nicht mag, musste es natürlich eine etwas andere Aufbereitung sein als nur Bullitpoints-Aneinanderreihungen.

 

Kurz gesagt: Mobiles und hybrides Arbeiten ist möglich. Aber der Weg in eine Professionalisierung ist für viele Unternehmen doch noch sehr weit. Alleine die Angst von Führungskräften vor einer Art „Kontroll-Verlust“ sitzt mancherorts tief.

Das Interesse war jedenfalls riesig, wie die hohe Teilnehmerzahl vor Ort und die dreistellige Anzahl an Zuschauer:innen per Stream gezeigt hat. Und allen war klar, dass es noch viel zu lernen gibt. Mit dem von mir zusammen mit Rechtsanwalt Christian Beck verfassten Praxisleitfaden Homeoffice und mobiles Arbeiten wollen wir auch im Nachgang einen Beitrag dazu leisten, dass mobiles Arbeiten in vielen Unternehmen noch deutlich besser funktioniert.

Vielleicht ja auch in Eurem? Sollte es dort nicht so toll laufen – ich wüsste da einen tollen Arbeitgeber… 😉

 

Fotos in diesem Beitrag sind im Rahmen der Zukunft Personal Reconnect 2021 entstanden

Hier schreibt für euch:

Stefan Scheller

Stefan Scheller ist eines unserer Gesichter der Arbeitgebermarke nach außen. Als Fachberater für Personalmarketing nimmt er zum Beispiel Feedback auf kununu entgegen und beantwortet dieses.
In seiner Freizeit bloggt er als Teil der HR-Szene kritisch zu Personaler-Themen auf Persoblogger.de,